Laufende Ausstellung in f³ – freiraum für fotografie

Aktuelle Informationen über die derzeitige Ausstellung sowie Veranstaltungen finden Sie unter www.fhochdrei.org.

f³ – freiraum für fotografie | Waldemarstraße 17 | 10179 Berlin

f³ – freiraum für fotografie ist eine Initiative der Gesellschaft für Humanistische Fotografie. präsentiert pro Jahr fünf bis sechs Foto-Ausstellungen internationaler Autorinnen- und Autorenfotografie. Darüber hinaus finden regelmäßig Gespräche mit Fotografinnen und Fotografen, Diskussionsveranstaltungen und Workshops statt.


STUDIO ALEPPO – Die (neuen) Europäer/innen verstehen

Im Projekt Studio Aleppo [Berlin] porträtieren Fotograf/innen der renommierten Agentur OSTKREUZ Berliner/innen und Geflüchtete. Alle Porträtierten werden über ihr Leben interviewt. So entsteht in Bild und Text eine Galerie der neuen und alteingesessenen Berliner/innen und ihrer Geschichten. Die Porträts werden in einer Ausstellung im Kühlhaus Berlin gezeigt und anschließend als Teil des europäischen Projektes Studio Aleppo, Picturing (new) European Citizens in der Online-Galerie www.studioaleppo.eu präsentiert.

FOTOGRAF/INNEN: Sybille Fendt, Annette Hauschild, Tobias Kruse, Anne Schönharting.

MITMACHEN: Sie möchten teilnehmen? Bitte reservieren Sie Ihren Termin unter Tel. 030 60 40 77 48 oder bichler@gfhf.eu für Samstag, 14. oder Sonntag, 15. Oktober, 13 – 17:30 Uhr.

KOSTEN: 50 Euro für Berliner/innen, Geflüchtete kostenfrei.

PROGRAMM
AUFTAKT: Freitag, 13. Oktober, 19 Uhr
Podiumsdiskussion "(Un)Vermittelbar? – Visuelle Darstellung von Flucht und Migration in den Medien" mit Sibylle Fendt (Fotografin OSTKREUZ) und Maziar Moradi (Fotograf). Moderation: Claudia Henne (Kulturjournalistin).

ERÖFFNUNG: 20. Oktober 2017, 19 Uhr
Film "Greetings from Aleppo" (2017) des Fotografen Issa Touma (Syrien) mit anschließendem Gespräch. Moderation: Claudia Henne (Kulturjournalistin).

AUSSTELLUNG: 21. Okt – 27. Okt 2017, täglich 14 – 19 Uhr

ORT: Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Straße 3, 10963 Berlin

Kostenfreie Ausstellungs-Führungen
Für Schulklassen und Gruppen bieten wir kostenfreie Führungen an. Anmeldung unter Tel. 030 60 40 77 48 oder bichler@gfhf.eu.

Autor: Issa Touma
Idee und Produktion: Paradox
In Zusammenarbeit mit Paradox und OSTKREUZ – Verein für Fotografie.

Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ, Kirchlicher Entwicklungsdienst durch Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Mondriaan Fund, Katholischer Fonds.


Nancy Borowick A LIFE IN DEATH

In ihrer Langzeitreportage A Life In Death dokumentiert Nancy Borowick das Leben ihrer an Krebs erkrankten Eltern. Die Fotografin begleitete sie über mehrere Jahre hinweg mit der Kamera. Mit großem Respekt visualisiert Borowick die Erfahrungen der beiden, während sie die Krebsbehandlung durchleben – die wechselnde Dynamik des Ehepaares und das tägliche Geplänkel der Partner, die unendlich mehr teilen als diese Herausforderung. Bilder einer Familie und ihres Alltags, geprägt von Liebe und Verlust.

Die Serie wurde 2016 mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet.

Ausstellung
6. April – 31. Mai 2017
f³ – freiraum für Fotografie
Waldemarstr. 17 | 10179 Berlin
www.fhochdrei.org


Die GfHF bei FOTOISTANBUL – dem größten Fotofestival der Türkei

Ausstellungen kuratiert von Katharina Mouratidi,
Künstlerische Leiterin der GfHF:

Laia Abril
A HISTORY OF MISOGYNY: ON ABORTION

Mathias Braschler / Monika Fischer
THE HUMAN FACE OF CLIMATE CHANGE

Henrik Spohler
IN BETWEEN + THE THIRD DAY

Ausstellungen:
Besiktas, Istanbul
1. - 30. October 2016
www.fotoistanbul.org


WARonWALL - Fotografien vom Krieg in Syrien auf der Berliner Mauer.

WARonWALL ist ein Ausstellungsprojekt im öffentlichen Raum. Es zeigt die Serie SYRIAN COLLATERAL auf der ehemaligen Berliner Mauer.

Im Frühjahr 2016 wütet der Bürgerkrieg in Syrien seit fünf Jahren. Über eineinhalb Millionen Menschen sind seither verletzt worden, rund eine Viertelmillion sind tot.

Ein Jahr lang porträtierte der renommierte Fotograf Kai Wiedenhöfer kriegsversehrte syrische Flüchtlinge in Jordanien und im Libanon: Männer, Frauen und Kinder. Ganz unmittelbar spricht aus seinen Bildern die Gewalt, die für sie alles mit einem Mal verändert hat. Sie sitzen im Rollstuhl, tragen Prothesen, weisen Verbrennungen auf oder haben Gliedmaßen verloren. Die körperlichen Wunden kann man sehen, die seelischen nicht.

Für seine außergewöhnlichen Fotografien wählt Kai Wiedenhöfer die Form des klassischen Porträts und lässt es in seiner ganzen Nüchternheit wirken: Im Hintergrund sind nur wenige Details zu erkennen, im Vordergrund entfaltet jede einzelne Persönlichkeit mit ungeheurerer Wucht ihre ganz eigene still-kraftvolle Präsenz.

Panoramabilder der zerstörten Stadt Kobane ergänzen die Porträts. Eine beschönigende Ästhetik verbietet sich angesichts der Grausamkeit der Realität von selbst. Kai Wiedenhöfers schonungslose Bilder sind ein leidenschaftliches Plädoyer für den Frieden. Mit ihnen will er die Aufmerksamkeit auf all jene lenken, die ihr Leben lang unter den Folgen moderner Kriege leiden.

Ausstellungen
Außeninstallation West Side Gallery (gegenüber Mercedes-Benz Arena), Mühlenstraße, Berlin-Friedrichshain
24. Juni – 25. September 2016

FotografIn
Kai Wiedenhoefer (www.wallonwall.org)

Biografie

Kai Wiedenhöfer, geb. in Schwenningen am Neckar, studierte Fotografie und Buchgestaltung an der Folkwangschule der Universität Essen und Arabisch in Damaskus. Im Nahen Osten liegt seit 1989 sein Arbeitsschwerpunkt. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Stipendien und Preise, darunter die Leica Medal of Excellence, den Alexia Grant für Weltfrieden und Verständigung, mehrfach den World Press Photo Award, den Eugene Smith Grant für humanistische Photographie, den Carmignac Gestion Photojournalism Award sowie den Deutschen Fotobuchpreis. Im renommierten Steidl">Steidl Verlag hat er insgesamt vier Bücher veröffentlicht.

Biografie


Poppy – Trails of Afghan Heroin

Über zwanzig Jahre haben Robert Knoth und Antoinette de Jong die Spur des Heroins von Afghanistan bis nach Europa verfolgt. Ihre Reisen führten sie nach Pakistan, Tadschikistan, Kirgisien und Russland, weiter nach Zentralasien, auf den Balkan, nach Dubai und Somalia, in die Niederlande und schließlich nach England. Die Zusammenhänge, die Knoth und de Jong recherchiert haben, dokumentieren die dunkle Seite der Globalisierung: Kriege, Prostitution gepaart mit der epidemieartigen Ausbreitung von AIDS, ein verzweifelter Kampf der Anti-Drogenpolizei gegen skrupellose Drogenschmuggler, außerdem brutale Bandenkriege, Geldwäsche, Korruption, Dealer und Suchtkranke.

Angesichts Komplexität des Themas sahen sie sich vor die Herausforderung gestellt, eine adäquate Ästhetik zu entwickeln. Daher experimentierten sie mit nicht-linearen Formen des Geschichtenerzählens und ließen das Medium der Fotografie mit anderen dynamischeren Techniken wie Video und Multi-Screen-Projektionen verschmelzen.

Die Installation Poppy – Trails of Afghan Heroin veranschaulicht in einer Art Kaleidoskop, welches Chaos, welche Konflikte und welche Undurchsichtigkeit entlang der Handelsroute des Heroins herrschen. Das Publikum bekommt den Eindruck, in vielschichtige parallele Welten einzutauchen, in denen unterschiedliche Ereignisse und Entwicklungen miteinander verknüpft sind. Das zwingt den Betrachter, sich immer wieder neu zu positionieren.

Ausschnitt aus der Multi-Screen-Projektion.

Ausstellungen
CO/Berlin
16. Juli – 25. September 2016
Eröffnung: 15. Juli 2016, 19:00 Uhr
www.co-berlin.org

Publikationen
Poppy – Trails of Afghan Heroin. Hatje Cantz Verlag 2012. (Deutscher Fotobuchpreis 2013, Gold)

Produktion
Paradox/Iris Sikking

FotografIn
Robert Knoth (www.roberthknoth.com)

Biografie

Robert Knoth, geboren 1963 in Rotterdam, ist ein international renommierter Dokumentarfotograf. In den 1990er Jahren war er in vielen Krisenregionen in Afrika, Asien und auf dem Balkan tätig. Seit längerem hat er sich auf Langzeitprojekte konzentriert, in denen er komplexen Themen nachgeht. Seine Arbeiten wurden weltweit in angesehenen Zeitungen und Magazinen wie der New York Times, dem Guardian und dem Spiegel publiziert und international in vielen Einzelausstellungen gezeigt. Robert Knoth hat in seiner Karriere etliche Preise gewonnen, darunter den Deutschen Fotobuchpreis 2012, zweimal den World Press Award und mehrmals den Dutch Silver Camera Award.

Antoinette de Jong, geboren 1964 in Tilburg, ist eine niederländische Filmemacherin, Autorin und Rundfunkjournalistin. Sie hat in vielen Konfliktregionen gearbeitet, darunter Somalia, Irak sowie das ehemalige Jugoslawien. Zu ihren Arbeiten gehören komplexe Reportagen und Dokumentationen unter anderem für BBC World Service und Radio Netherland World Service. Außerdem hat sie fast zwei Jahrzehnte lang über die Entwicklungen in Afghanistan und Pakistan berichtet. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Zeitungen und Magazinen veröffentlicht.

Biografie


Geliebtes Afghanistan – Fotografien von Anja Niedringhaus

Kuratiert von Gisela Kayser (FkWBH) und Katharina Mouratidi (GfHF).

„Ich hätte mich die meiste Zeit meines Lebens von Gefahren fernhalten können, aber ich habe mich immer zu Menschen in schwierigen Situationen hingezogen gefühlt." (Anja Niedringhaus, 2005)

Geliebtes Afghanistan zeigt 130 Fotografien der international renommierten Fotojournalistin Anja Niedringhaus. Die AP-Fotografin, die für ihre Arbeit mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, hat in zahlreichen Kriegs- und Krisengebieten weltweit gearbeitet, Afghanistan lag ihr dabei am meisten am Herzen. Als eine der wenigen internationalen Fotojournalistinnen war sie regelmäßig im Land unterwegs. Mit großer Einfühlsamkeit und künstlerischer Sensibilität hat sie die Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen porträtiert. Sie war keine Kriegsfotografin im üblichen Sinne, sondern hat immer auch den Alltag der ganz normalen Menschen dokumentiert. Wie diese im Krieg weiterleben, hat sie interessiert. Die Situation von Frauen und Kindern darzustellen war Anja Niedringhaus immer ein besonderes Anliegen, das sich auch in der Auswahl der Aufnahmen der Ausstellung widerspiegelt. Erstmalig zeigt Geliebtes Afghanistan ihre Serie über weibliche Abgeordnete in Afghanistan sowie Porträts afghanischer Wähler. Ein ganzes Kapitel der Ausstellung ist ihren letzten Fotografien über die Präsidentschaftswahlen in Afghanistan 2014 gewidmet.

Ausstellungen
Willy-Brandt-Haus Berlin
25. November 2015 – 24. Januar 2016
Eröffnung: 24. November 2015, 19:30
www.freundeskreis-wbh.de


Die Unbeugsamen: Vier Frauen in Kabul

Die Fotografin und Multimediajournalistin Lela Ahmadzai zeigt mit ihren Fotografien und Kurzfilmen das Leben von vier Frauen in Kabul. Sie erzählt von dem schmalen Grat, auf dem Frauen in Afghanistan zwischen Selbstbestimmung und Rollenzuweisung balancieren und dokumentiert, wie unerschrocken und stark jede Frau in Afghanistan sein muss, wenn sie ihren Lebensentwurf verwirklichen will.

Shinkai Karokhail ist Parlamentsabgeordnete, eine ambitionierte Karrierefrau aus der Upperclass, eine engagierte Frauenrechtlerin, routiniert in Kabul und auf dem internationalen Parkett der Diplomatie.

Reza Guel betreibt ihre eigene Bäckerei, sie arbeitet täglich stundenlang im Schneidersitz, gebeugt über den im Boden eingelassenen traditionellen Lehmofen. Sie ernährt so ihre Kinder und finanziert die Opiumsucht ihres Mannes.

Saba Sahar ist aktive Polizistin und Produzentin von Kriminalfilmen. Ihre Mission ist, den Frauen und der Polizei gleichermaßen Respekt und Anerkennung zu verschaffen.

Pary Ghulami ist noch jung und schon ein Star, sie tritt als Pop-Sängerin und Schauspielerin auf. Sie wird verachtet, bedroht, aber auch beneidet und bewundert.

In faszinierenden Bildern – Fotografien und Kurzfilmen – entsteht ein vielschichtiges Porträt der Frauen und ein sehr intimer Einblick in ihre Situation. Die Arbeit von Lela Ahmadzai ist ein poetisch dichtes Zeitdokument, das den Blick auf das aktuelle Afghanistan lenkt: ein Land der starken Frauen, die unbeugsam für ihre Rechte und für ihre Freiheit streiten.

Ein Projekt in Kooperation mit Freundeskreis Willy-Brandt-Haus
Kuratiert von Gisela Kayser und Katharina Mouratidi

Ausstellungen
Kunsträume der Michael Horbach Stiftung
11. April – 25. Mai 2016
Eröffnung: 10. April 2016, 11:00 Uhr
www.michael-horbach-stiftung.de

Willy-Brandt-Haus Berlin
25. November 2015 – 30. Januar 2016
Eröffnung: 24. November 2015
www.freundeskreis-wbh.de

FotoIstanbul
9. Oktober – 8. November 2015
Eröffnung: 9. Oktober 2015, 19:00 Uhr
www.fotoistanbul.org

FotografIn
Lela Ahmadzai (www.ahmadzai.eu)

Biografie

Lela Ahmadzai lebt und arbeitet als Fotografin und Multimediajournalistin in Berlin. 1975 in Kabul geboren und in Afghanistan aufgewachsen, wanderte sie im Alter von 17 Jahren nach Deutschland aus. Ihr Studium an der Fachhochschule Hannover schloss sie mit einem Master in Design und Medien mit Schwerpunkt auf Dokumentarfotografie ab. Seit 2003 kehrt Lela Ahmadzai immer wieder in ihr Heimatland zurück, um die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen dort zu dokumentieren. Viele ihrer Reportagen setzen sich mit der Situation der afghanischen Frauen auseinander und sind auf mehrere Jahre angelegte Langzeitprojekte. Ihre Arbeiten wurden in renommierten Zeitungen und Magazinen wie unter anderen Stern, Spiegel, Der Standard, Courrier International und Los Angeles Times veröffentlicht. 2014 erhielt ihr Kurzfilm Silent Night den 2. Platz für das beste Kurzfilmfeature des World Press Photo Award.

Biografie


Changing Realities – Bilder einer Welt im Wandel

Europa hat sich in den letzten Jahren vor allem als ein Europa in der Krise gezeigt. Interessant ist es jedoch, die vielen anderen Geschichten zu erzählen: die der kleinen Utopien und großen Visionen, die im Alltäglichen umgesetzt werden. Alternative Wohnkonzepte, schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen, menschenwürdige Migrationspolitik, eine global gerechtere Verteilung von Wohlstand sowie Protestbewegungen der bürgerlichen Zivilgesellschaft – alle Ideen, Initiativen und Modelle, die zu diesem Thema entwickelt wurden, sind Gegenstand der Ausstellung.

18 fotografische Positionen mit herausragenden ästhetischen Bildlösungen wurden im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie Berlin und der Phototriennale Hamburg in U-Bahnhöfen präsentiert. Auf den Außenwerbeflächen, normalerweise Altäre der Konsumgesellschaft, schufen sie einen überraschenden "Kunst"-Raum. Auf diese Weise waren sie zugleich Teil einer Ausstellung und Intervention im öffentlichen Raum.

Beteiligte Fotografinnen und Fotografen
Lela Ahmadzai, Toby Binder, Laura Böök, Marc Brinkmeier, Linda Dreisen, Maria Feck, Michael Heck, Hannes Jung, Michael Löwa, Daniel Rihs, Gordon Welters, Gerhard Westrich

Ausstellungen
Triennale der Photographie Hamburg
19. Juni – 2. Juli 2015
www.phototriennale.de

Europäischer Monat der Fotografie Berlin
24. Oktober – 3. November 2014
www.mdf-berlin.de

Weitere Informationen: www.changingrealities.de


The Critical Camera – Fotografie an Brennpunkten der Welt

Die Ausstellung The Critical Camera stellt international engagierte Fotografinnen und Fotografen vor. Gemeinsam ist ihnen ihre kritische Perspektive auf Entwicklungspolitik und Menschenrechte, gesellschaftliche Missstände und Konfliktsituationen weltweit und auf die Auswirkungen, die diese auf Einzelpersonen und Gruppen haben. Für ihre Bildstrecken wählen die Fotografinnen und Fotografen jeweils unterschiedliche ästhetische Herangehensweisen: Reportage oder Porträt, die Kombination von Bild und Text, Schwarzweiß oder Farbe. Alle ihre Arbeiten beziehen deutlich Position. Jenseits medialer Tagesaktualitäten verhelfen ihre Fotografien Menschen, die von Krieg und den Folgen der Globalisierung betroffen sind, zur Sichtbarkeit und zeigen einmal mehr die Wichtigkeit engagierter Autorenfotografie in der heutigen Zeit.

In unterschiedlichen Ausstellungen waren unter anderen folgende Positionen vertreten: Lela Ahmadzai, No Women No Future (siehe unten); Andrea Diefenbach, Land ohne Eltern; Robert Knoth/Antoinette de Jong, Certificate no. 000358/ (siehe unten), Katharina Mouratidi, Bescheidene Helden – Trägerinnen und Träger des Alternativen Nobelpreises (siehe unten).

Ausstellungen
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus 2014
Wissenschaftspark Gelsenkirchen 2014
Kunstverein Tiergarten | Galerie Nord 2012


Bescheidene Helden – Trägerinnen und Träger des Alternativen Nobelpreises

Für Bescheidene Helden porträtierte die Fotografin Katharina Mouratidi 40 Trägerinnen und Träger des Right Livelihood Award. International bekannt als der "Alternative Nobelpreis" ehrt er seit 1980 Menschen und Initiativen, die herausragende Lösungen für dringliche Probleme der heutigen Zeit entwickelt haben und für deren Umsetzung streiten. 153 Personen und Organisationen aus 64 Ländern haben den Preis, der weltweit als eine der wichtigsten Auszeichnungen für persönlichen Mut und sozialen Wandel gilt, bislang erhalten.

Alle Porträtierten haben – auf ganz individuelle Weise – Möglichkeiten gefunden, den überwältigenden Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Ihre Courage, ihre Entschlossenheit und ihre Kreativität angesichts scheinbar unlösbarer Aufgaben ermuntern dazu, sich für die eigenen Überzeugungen einzusetzen.

„Oft wird aus nur einem kleinen Gedanken eine große Bewegung", beschreibt Katharina Mouratidi das Engagement der PreisträgerInnen. „Indem ich sie alle im gleichen Setting vor schwarzem Grund porträtiere, ermögliche ich dem Betrachter die Konzentration auf ihre Person." Als ein zentrales ästhetisches Element der Porträts wählt die Fotografin die Replik eines Rokoko-Salonsessels, Symbol für ein vergangenes feudales Herrschaftssystem, das in Anspielung auf unsere Gegenwart Macht, Prunk und Reichtum verkörpert. Bescheiden platzieren sich die Trägerinnen und Träger des „Alternativen Nobelpreises" darauf, die im Kontrast dazu für Aufbruch und Wandel stehen.

Ausstellungen
Europäischer Monat der Fotografie Wien, 2014
Kunstmuseum Dieselkraftwerk, Cottbus 2014
Willy-Brandt-Haus, Berlin 2014
Palau Robert, Barcelona 2013
Rheinisches Landesmuseum, Bonn 2012

Publikationen
Bescheidene Helden, Kehrer Verlag, 2012.

Kurzfilm
Kurzfilm über das Projekt, produziert von 2470media.com.

FotografIn
Katharina Mouratidi (www.mouratidi.de)

Biografie

Katharina Mouratidi lebt und arbeitet als freischaffende Fotografin und Künstlerin in Berlin. Ihre Arbeiten wurden europaweit publiziert und waren bereits in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit zu sehen, darunter Willy-Brandt-Haus Berlin, Rheinisches Landesmuseum Bonn, Palau Robert (Spanien), FotoFest Houston (USA), Pingyao International Photography Festival (China). 2013 wurde Katharina Mouratidi zum Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen. Sie lehrt an verschiedenen Einrichtungen, darunter die Ostkreuzschule sowie die Kunsthochschule Berlin, wo sie 2011 eine Gastprofessur hatte. Seit 2008 ist Katharina Mouratidi zudem Geschäftsführerin der Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF). In dieser Funktion plant, kuratiert und leitet sie fotografische Projekte in Kooperation mit renommierten Kunst- und Kulturinstitutionen im In- und Ausland.

Biografie


Certificate no. 000358/

Tschernobyl in der Ukraine wurde zum Ort des verheerendsten nuklearen Unfalls in der Geschichte der Atomenergie. Die Explosion des Atomreaktors 1986 wirkte sich auf das Leben von Millionen Menschen in Westrussland, Weißrussland und der Ukraine aus. Certificate no. 000358/ – fertig gestellt zum 25. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe – zeigt am Beispiel von vier Regionen, dass Tschernobyl keineswegs ein Einzelfall war, sondern der traurige Höhepunkt in einer Serie katastrophaler Atom-Unfälle in der ehemaligen Sowjetunion während der vergangenen 45 Jahre.

Russland ist einer der wichtigsten Akteure in der weltweiten Atomindustrie und wird für ihre Entwicklung eine zentrale Rolle spielen. Es exportiert seine nukleare Technologie in aufstrebende Schwellenländer wie Iran, Indien und Pakistan, es produziert nukleare Brennelemente für Frankreich, Deutschland und die Niederlande und importiert nuklearen Abfall zur Endlagerung oder zur Wiederaufbereitung aus Ländern wie Taiwan, Japan, Ungarn, Iran, der Schweiz, der Tschechischen Republik und China. Erschreckend ist jedoch der zum Teil fahrlässige Umgang mit dieser gefährlichen Energie und ihren verstrahlten Abfällen.

In intensiven Schwarzweißaufnahmen nähern sich die Fotografen dem Schicksal der Menschen in den vergessenen Katastrophengebieten und zeigen, wie sehr diese noch heute unter den Auswirkungen leiden. Bilder verwaister Landschaften wechseln mit den Porträts der strahlengeschädigten Opfer. Gerade die Porträts geben dem Ausmaß der Verheerung ein Gesicht und erzählen eine Geschichte von stoischem Aufbegehren und unsäglichem Leid.

FotografIn
Robert Knoth (www.roberthknoth.com)

Biografie

Robert Knoth, geboren 1963 in Rotterdam, ist ein international renommierter Dokumentarfotograf. In den 1990er Jahren war er in vielen Krisenregionen in Afrika, Asien und auf dem Balkan tätig. Seit längerem hat er sich auf Langzeitprojekte konzentriert, in denen er komplexen Themen nachgeht. Seine Arbeiten wurden weltweit in angesehenen Zeitungen und Magazinen wie der New York Times, dem Guardian und dem Spiegel publiziert und international in vielen Einzelausstellungen gezeigt. Robert Knoth hat in seiner Karriere etliche Preise gewonnen, darunter den Deutschen Fotobuchpreis 2012, zweimal den World Press Award und mehrmals den Dutch Silver Camera Award.

Antoinette de Jong, geboren 1964 in Tilburg, ist eine niederländische Filmemacherin, Autorin und Rundfunkjournalistin. Sie hat in vielen Konfliktregionen gearbeitet, darunter Somalia, Irak sowie das ehemalige Jugoslawien. Zu ihren Arbeiten gehören komplexe Reportagen und Dokumentationen unter anderem für BBC World Service und Radio Netherland World Service. Außerdem hat sie fast zwei Jahrzehnte lang über die Entwicklungen in Afghanistan und Pakistan berichtet. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Zeitungen und Magazinen veröffentlicht.

Biografie

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